Schreibend dem Frühling begegnen (5)

Zitat des Tages:

Dieses Jahr haben wir einen Instant – Frühling. Er müsste mal heiß aufgebrüht werden. (S. Wache)

Schreibimpuls 1:

Gibt es in deinem Leben andere Instant – Produkte, die mal wieder heiß aufgebrüht werden müssten? Schreibe darüber!

Jetzt soll es etwas spielerisch werden. Vielleicht hast du auch schon festgestellt, dass viele Frühlingswörter ein ü enthalten: blühen, grün, Blüte, Frühblüher, Lüftchen, Düfte…

Schreibimpuls 2:

Lege ein Abecedarium ( s. Tag 1) mit Wörtern an, die ein ü enthalten. Schreibe dann einen Text, der nur Wörter mit ü enthält. Wähle am besten eine freie Gedichtform oder formuliere frei drauf los und lass Unsinniges, Trübes, Lustiges aufblühen!

Viel Spaß dabei!

Schreibend dem Frühling begegnen (4)

Zitat des Tages:

Will dir den Frühling zeigen, der hundert Wunder hat. (Rainer Maria Rilke)

Schreibimpuls 1:

Erzähle Rilke davon, wie du diesen Frühling in diesem besonderen Jahr erlebst!

Und weiter geht`s mit Rilke:

Wundervoll empfinde ich in der hiesigen Stille das Zunehmen der Vogelstimmen. Abends, manchmal, gestaltet sich schon eine einzelne heraus, wird ganz Figur in der Luft,- am frühen Morgen kochen sie alle durcheinander, wie auf ein ganz leichtes Feuer gestellt und weggerückt: man hat sie erwachend, wie in einem Vorraum des Gehörs, noch gar nicht im Gehör selbst.

(Quelle: Rainer Maria Rilke: Frühling)

Schön wäre es, wenn du auch schon Vogelstimmen bewusst wahrgenommen hast.

Schreibimpuls 2:

Wandle diesen kleinen Prosatext in ein formloses Gedicht mit nicht mehr als vier Zeilen um. Du kannst natürlich auch deine eigenen Wahrnehmungen und Empfindungen in deinen lyrischen Text mit hineinfließen lassen.

Schreibend dem Frühling begegnen (3)

Zitat des Tages:

Der Frühling zieht dem Winter die Schneedecke weg. (S.Wache)

Schreibimpuls 1:

Nimm auf einen Spaziergang Stift und Papier mit. Sei aufmerksam für alles, was auf den nahenden Frühling hinweist. Schaue, höre, rieche! Notiere stichpunktartig deine Wahrnehmungen.

Zeit für ein HAIKU, für die wohl kürzeste Gedichtform der Welt. Das aus Japan stammende Gedicht besteht aus drei Zeilen, auf die sich im Deutschen 17 Silben wie folgt verteilen: Fünf Silben in der ersten Zeile, sieben in der zweiten und wieder fünf Silben in der dritten Zeile. Einen Reim gibt es im Haiku nicht. Traditionell zeichnet sich ein Haiku inhaltlich durch die Darstellung eines Alltagsgeschehen aus, das genau beobachtet und fokussiert auf ein Detail beschrieben wird. So verbleibt es immer im Gegenwärtigen. Beliebt sind auch die Natur-Haikus und hier wiederum die poetische Darstellung der Jahreszeiten. Gefühle hingegen finden kaum Platz in einem Haiku.

Schreibimpuls 2:

Schreibe ein Haiku, indem du auf deine Notizen vom Spaziergang zurückgreifst.

Ein Beispiel:

Mit Fliederduft und

Kirschblüten nährt der Frühling

unsere Seelen.                                                                                                                         (Katharina Britzen)

Viel Spaß beim Silbenzählen! Haikus können süchtig machen…

Schreibend dem Frühling begegnen (2)

Zitat des Tages:

Der Frühling hat eine erlösende Kraft. (Wilhelm Busch)

Schreibimpuls:

Spürst du auch diese „erlösende“ Kraft? Wovon möchtest du erlöst werden?

Schreibe darüber!

Schreibimpuls 2:

Der Frühling lässt sich vielleicht am besten in Gedichten beschreiben. Beginnen wir mit einer einfachen Form: dem Akrostichon:

Beim Akrostichon (=Versspitze) handelt es sich um eine lyrische Kurzform, die schon im Altertum bekannt und beliebt war. Das Muster ist sehr einfach:

  • Die Buchstaben eines Wortes werden untereinandergeschrieben.
  • Zu jedem dieser Buchstaben wird jetzt horizontal ein neues Wort assoziiert.
  • Die Zeilen können aus einem Wort oder aus einem ganzen Satz bestehen.
  • Die Wörter können, von oben nach unten gelesen, auch Satzteile oder ganze Sätze ergeben.
  • Zum Ausgangswort kann ein Eigenname oder jedes andere, bedeutsame Wort gewählt werden.

Schreibimpuls 2:

Schreibe zum Wort „Frühling“ ein Akrostichon. Greife auf deine Frühlingswörter zurück!  Probiere mehrere Varianten aus!

Ein Beispiel:

Flieder

Riechen

Überall

Hören

Luftstreicheleinheiten

Inhalieren

Neubeginn

Gesehen

Schreibend dem Frühling begegnen (1)

Willkommen zu diesem Schreibkurs!

Jeden Tag gibt es zum Thema „Frühling“ zwei Schreibimpulse, wobei der erste sich auf ein Sprichwort, ein Zitat oder einen Aphorismus bezieht und immer ein Warm-up ist. Eine gute Methode dabei  ist das „Freewriting“, das ich unter Schreibimpuls 1 kurz erläutere. Du solltest ein halbe Stunde für das Schreiben einplanen, deine Schreibzeit kann aber auch länger sein!                                   

Ich empfehle das Schreiben mit der Hand und das Ausprobieren unterschiedlicher Stifte!

 Zitat des Tages:

Die Hoffnung des ganzen Jahres – der Frühling.

Die Hoffnung des ganzen Tages – der Morgen. (aus Japan)

Schreibimpuls 1

Notiere alles, was dir zu dem Sprichwort einfällt. Schreibe für 10 Minuten so schnell du kannst ohne den Stift abzusetzen. Korrigiere nicht, denk nicht über bessere Formulierungen nach, schreib einfach, was dir in den Sinn kommt.

Methode: Freewriting: . Diese Methode soll helfen, die Angst vor dem leeren Blatt zu nehmen. Häufig befürchten wir, dass das, was wir schreiben, nicht mit dem übereinstimmt, was eigentlich geplant war. Viele von uns kennen auch noch das Urteil „Thema verfehlt“ unter einem Schulaufsatz. Beim Freewriting, dem ganz schnellen Schreiben, soll die innere Kontrollinstanz ausgeschaltet werden. Wir schreiben drauflos, ohne auf Rechtschreibung, Satzbau und Grammatik zu achten. Freewriting ermöglicht es so, Rhythmus, Bilder, Metaphern, besondere Ausdrücke, Ideen und freie Assoziationen zu fördern. Nach einem Freewriting ist man oft erstaunt über die Themen und Gedanken, die auf das Papier geflossen sind. Dabei kann Unsinniges ebenso wie Tiefgründiges nebeneinanderstehen. Oft finden sich auch gute Ideen, die zum weiteren Schreiben eines Textes führen.

Schreibimpuls 2

Lege ein ABECEDARIUM zum Thema FRÜHLING an.

Beim ABCdarium werden die Buchstaben des ABC untereinandergeschrieben. Anschließend wird zu jedem Buchstaben dem Thema entsprechend ein Wort assoziiert, es können auch jeweils mehrere Wörter sein. Bei B könnte also z.B. stehen:  Buschwindröschen, blau, Blätter, Bank

Auf dein Frühlings- ABC  kannst du dann an den folgenden Tagen wieder zurückgreifen.

Viel Freude mit deinen Frühlingsgedanken!