Willkommen zum Tag 12 und 13 des Schreibkurses!
Für heute möchte ich einen Vorschlag für die Gestaltung eines Gedichtes aufgreifen, den Lutz von Werder in seinem Wörterbuch des Kreativen Schreibens macht: Es handelt sich um ein sogenanntes Listengedicht. Dabei werden Wortlisten erstellt, aus denen „sich oft ein lyrischer Funken schlagen“ lässt. Da die Übung recht umfangreich ist, schlage ich vor, diese an zwei Tagen vorzunehmen.
Schreibimpuls
1.) Lege Listen an,
- von Ereignissen und/oder Dingen, die in der Zukunft liegen können
- von vergangenem Geschehen (autobiografische Elemente)
- von Dingen, die dir spontan einfallen
- von Träumen
- von negativen Ereignissen/Gefühlen
- von Sinneseindrücken (hören, fühlen, riechen, schmecken, sehen)
2.) Kreise in jeder Liste 5 – 6 Worte ein.
Probiere folgende Satzanfänge aus:
Ich möchte…
Ich erinnere mich…
Ich fühle…
Ich war…
Lass die eingekreisten Worte nun in dein Gedicht einfließen. Jede Zeile beginnt dabei mit den gleichen Worten. So kannst du serielle Lyrik schreiben.
Ein Beispiel: (aus einer Schreibgruppe)
Ich möchte befreit sein von Gedankenqual
Ich möchte Einsame umarmen
Ich möchte Misstrauen vertreiben
Ich möchte die Vernunft siegen sehen